Kennen sie diesen Werbespruch? Bei einigen Unternehmern und Managern ist das weit mehr als nur ein Spruch. Sie haben über Jahre und Jahrzehnte nachgewiesen, dass sie einen guten Namen und diesen damit auch zu verlieren haben. Ein Beispiel, das hierzulande jeder kennt, ist Herr Hipp. Er stellt nicht nur Nahrung für Kleinkinder her, er mischt sich auch mit und für seinen guten Namen in den Anbauprozess der Rohstoffe für die Nahrung ein oder betreibt ihn einfach selbst, wenn Zugekauftes nicht seinen Ansprüchen genügt. Auch Yvon Chouinard macht mit seinem Unternehmen Patagonia weit mehr, als einfach Trekking- und Surf-Geräte und -Kleidung herzustellen. Er geht ebenfalls tief in die Supply-Chain hinein und bringt Einsatz für das Cradle-to-Cradle-Prinzip, in dem alles wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird. So wirbt er aktiv dafür, verbrauchte, vergammelte und abgewetzte Kleidungsstücke zurückzugeben, um sie zu recyceln. Er steht wie Herr Hipp in hohem Maße für das Besondere seines Unternehmens. Beide stehen zudem für Konsequenz, auch wenn dadurch die Firmenexistenz gefährdet wird. Sie haben die Überzeugung, dass es so gehen muss, wie sie es für sinnvoll halten und gehen auch dann ihren Weg, wenn andere sie belächeln.
Solche Manager sind selten. Sie wechseln nicht, wie es der Karriereplan verlangt, nach spätestens fünf Jahren den Job oder halten ihre Weste sauber, indem sie eigene Fehler anderen in die Schuhe schieben. Sie haben ein überdurchschnittliches Einkommen dafür verdient, dass sie wirklich öffentlich die Verantwortung für ihre Firmen übernehmen und ihren Kopf tatsächlich hinhalten. Hier ist es kein hohles Machtgeschwätz. Das Unternehmen Hipp, ebenso Patagonia, wird sich damit beschäftigen müssen, was passiert, wenn diese repräsentierenden Menschen nicht mehr sind. Wäre ihr Ausstieg zu erwarten, löste das Skepsis und Misstrauen bei den Kunden aus, das schmälerte kurz- und mittelfristig den Erfolg des Unternehmens. Wenn solche Menschen dem Unternehmen verloren gehen, egal auf welche Weise, muss das Unternehmen verstärkt unter Beweis stellen, dass es fähig ist, die Qualität, für die diese Menschen gestanden haben und die Versprechen, die sie über Jahre eingelöst haben, auch weiterhin zu halten. Überdurchschnittliches Einkommen rechtfertigt sich, im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten, aus der öffentlichen Verantwortung, die man mit dem eigenen Namen für das Unternehmen übernimmt. Dasselbe Prinzip ist der Grund, der ein höheres Einkommen für jeden Freiberufler und Selbständigen rechtfertigt. Sie alle sind keine namenlosen Sachbearbeiter oder Angestellten irgendeines Unternehmens. Sie stehen mit sich selbst für sich selbst ein. In dieser Situation ist jedes Fehlverhalten eng mit dem zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg verknüpft. Diese Bereitschaft, Verantwortung an exponierter Stelle zu übernehmen und das damit verbundene persönliche Risiko rechtfertigen ein überdurchschnittliches Einkommen. Problematisch ist: Viele Manager, Führungskräfte und Mitarbeiter verstecken sich genau in dieser Verantwortungsübernahme hinter ihrem Unternehmen, über dessen Praktiken sie sich hinter vorgehaltener Hand lauthals beschweren. Als Teil des schlecht agierenden Systems sind sie zwangsläufig auch Teil der verhinderten Lösung.
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