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Blogstille zwecks Vorbereitung

Liebe Leserinnen und Leser,

in den letzten Tagen war es still im Blog. Zum einen ist das einer guten Auftragsauslastung geschuldet, zum anderen der Vorbereitung meiner/ unserer Crowdfunding Kampagne zur Übersetzung von Affenmärchen auf englisch. Die Operation Monkey Business hat in den letzten Wochen (der letzte Post zu diesem Thema datiert auf den 08. Februar) Gestalt angenommen.

Doch was ist passiert und was wird passieren.

  • Nach meinem Aufruf, die Übersetzung von Affenmärchen zu unterstützen habe ich tatsächlich knapp 300 EUR überwiesen oder via PayPal bekommen. Vielen Dank für die Verwegenheit und das Vertrauen der ersten Mitstreiter!
    Weiterhin gibt es Unterstützungszusagen über einen hohen dreistelligen Betrag, sollte das Ansinnen wirklich in die ernsthafte Lage kommen, umgesetzt zu werden.
  • Neben dem Geld gab es allerdings auch ganz handfeste Hilfsangebote für eine professionelle Crowdfunding Kampagne. Hervorzuheben sind hier – Stand heute:
    • Franziska Köppe (www.praktisch-Nachhaltig.de), die mit mir zusammen das komplette Projekt auf die Beine stellt, Texte überarbeitet, Drehtage vor- und nachbereitet, Kontakt zur Crowdfunding Plattform hält usw.
    • Markus Besch (Social Media Club Stuttgart), der mir die Möglichkeit gibt, die Operation Monkey Business auf der Social Media Night am 06. Juni im Mercedes Benz Museum vorzustellen und uns auf seine Plattformen und in seinem Netzwerk mit verbreitet.
    • Markus Falkensteiner (www.eqvinox.net) und Walter Schmid (www.schmidmusicagentur.de), die uns einen Videodreh mit professioneller Ausstattung und Begleitung ermöglicht haben,
    • Clemens Walter (www.clmns.de), der aus unserem Drehtag ein kompaktes Informations- und Präsentationsvideo macht,
    • das Theaterhaus Stuttgart (www.theaterhaus.com), das uns die Location für den Dreh bereitgestellt hat und
    • meine Frau wie auch meine Kinder, die nach wie vor und immerwährend nächtliche Telefonate und Tastaturgeklimper ebenso unterstützend aushalten, wie geistige Abwesenheiten.
  • Denen, die bis hierhin geholfen haben folgen weitere, die bereits ihre Unterstützung für den Moment zugesagt haben, wenn die Operation Monkey Business aktiv läuft. Das sind Blogger, Onlinemagazine und dergleichen mehr. Wir freuen uns auf Euch, auf die, die wir kennen ebenso wie auf die, die wir noch kennenlernen werden und hoffen, im Projekt keinen Dankend zu vergessen!

Was kommt jetzt:

  • Mit startnext haben wir den erfolgreichsten Crowdfunding-Anbieter Deutschlands davon überzeugen können, unser Projekt anzunehmen. starnext gewährleistet den Unterstützern, dass das Funding fair abläuft. Sprich, nur wenn das Projekt (die Gesamtstumme) zustande kommt, wird auch gespendet. So wird verhindert, dass ich mir mit dem Geld der Spender – obwohl es am Ende doch nicht gereicht hat – den Bauch an Spaniens Stränden bescheinen lasse ;). Ein Projekt bei startnext gliedert sich in folgende Phasen:
    • Schritt 1: Vorbereitungsphase – abgeschlossen
      Die letzten Wochen haben wir viel Engagement darauf verwendet, die Realisierung der Crowdfunding-Kampagne gut vorzubereiten. Wir überlegten, wie wir das Projekt der Crowd inhaltlich und multimedial vorstellen, in welchen Kommunikationskanälen wir darauf aufmerksam machen und tauschten uns persönlich mit potenziellen Crowdfunding-Plattformen aus bis hin zur Entscheidung mit welchem Partner wir unser Projekt umsetzen werden.
    • Schritt 2 – Bearbeitungsphase – zu 90% abgeschlossen
      In dieser Phase wird die Operation Monkey Business bei startnext.de beantragt und mit der Beschreibung unseres Projektes gefüllt. Hier ein eine kleine Vorschau:
    • Schritt 3 – Startphase – kommende Woche
      Sobald auch von startnext grünes Licht für unsere ausgearbeitete Projektseite da ist und wir somit für die Öffentlichkeit freigeschaltet werden, gilt es zuerst einmal Feedback und Unterstützer für das Projekt ganz generell zu gewinnen. Ist das Projekt passend und verständlich präsentiert? Stimmen die Dankeschöns – ja, es gibt Dankeschöns;)? Das sind die Fragen, denen wir uns dann stellen.
      In dieser Phase braucht noch niemand Geld einsetzen. Es geht vielmehr um Deine Meinung und Deinen Zuspruch. Die grobe Daumenregel ist: Für je 100 EUR braucht es einen Unterstützer sprich für die 5.000 EUR, die wir sammeln wollen, braucht es 50 Unterstützer in dieser Phase.
      Wir freuen uns sehr, wenn Du uns in dieser Phase als Fan unterstützt. Wir informieren Dich dann rechtzeitig über die einzelnen Seiten und würden uns freuen, wenn Du Dich registrierst bzw. Dich als Fan für unser Projekt anmeldest und damit dafür uns stimmst.
    • Schritt 4 – Finanzierungsphase – ab Anfang Juni
      Jetzt wird es spannend, denn ab jetzt geht es um Alles oder nichts! Haben wir genug Fans in der Startphase gewonnen und somit den Sprung in die Finanzierungsphase geschafft, kann die Community das Projekt ideell und finanziell unterstützen. Jetzt gilt es, die Community zu bewegen, viel über unser Projekt zu diskutieren und so die Kunde weiterzutragen. In dieser Phase wäre ein aktiver Beitrag von Dir super!
      Wir wollen ganz viele Fans und Mitstreiter dazu bewegen, Ihre Meinung zu Affenmärchen zu schreiben/bloggen/posten und so weitere Fans zu gewinnen. Das wird Anfang Juni sein.

Unser Ziel: Mindestens 100% Finanzierung. Es darf gern auch mehr sein. Denn nur wenn das Projektbudget innerhalb des festgelegten Zeitraums zu mindestens 100% erreicht wird, bekomme ich das Geld ausgezahlt. Nur ein komplett finanziertes Projekt kann erfolgreich sein. Bekommen wir die 100% nicht zusammen, geht das Geld zurück an die Unterstützer, die Ihr Geld dann sinnvollerweise in andere Projekte stecken können. (Alles-oder-Nichts-Prinzip).

Wenn Du einen Beitrag über die Operation Monkey Business erstellen möchtest, haben wir uns folgende Fragen überlegt, mit denen Du ihn vorbereiten kannst. In ihrer Beantwortung liegt aus unserer Sicht ein Schlüssel für ein passendes Statement:

Welches sind Deine drei wichtigsten Schlagwörter zum Inhalt von Affenmärchen und warum?

Was bedeuten die Ideen von Affenmärchen für Dich?

Was bedeuten die Ideen von Affenmärchen für den Rest der Welt?

Ich bin Teil der Operation Monkey Business weil …

Macht mit bei der Operation Monkey Business indem ihr …

Die Länge des Artikels lässt erahnen, warum es hier im Blog in den letzten Tagen so still war ;)!

Liebe Grüße
Gebhard

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Eingeordnet unter Offensive Monkey Business

Macht Menschen zu Dingen!

Sind Sie in den letzten Jahren operiert worden? Können Sie sich noch an das Prozedere erinnern? Als ich 2009 unters Messer kam, verlief der Prozess wie folgt: Ich saß gegen halb neun, nichts Böses ahnend, vor dem Fernseher. Voller Vorfreude genoss ich den Abend vor dem Urlaub in Spanien, den wir am Folgetag antreten wollten. Plötzlich begannen mich aus dem Nichts heraus starke Bauchschmerzen zu plagen. Nach einigem Durchhalten zogen meine Frau und ich zwei Konsequenzen. Ich ließ mich ins Krankenhaus bringen und wir den Urlaub sausen. Die Diagnose war schnell gestellt: Gallensteine mit Gallenblasenentzündung. Ich wurde über Nacht im Krankenhaus behalten, und man konnte den ganzen Organ-Apparat beruhigen, so dass keine Notoperation durchgeführt werden musste. Stattdessen wurde ein OP-Termin vier Wochen später vereinbart. In der Vorbereitung auf den Eingriff klärte mich ein Chirurg anhand eines Formblattes über die Durchführung und die Risiken auf. Danach erfasste ein Anästhesist meine körperliche Verfassung sowie mögliche Allergien auf Betäubungsmittel und dergleichen. Am Vortag der Operation kam ich zur Einweisung ins Krankenhaus und erhielt eine Din-A4-Seite bedruckt mit kleinen Barcode-Etiketten, die mich als Patienten in der Aufnahme, auf Station, im Operationssaal, in der Aufwachstation und beim behandelnden Facharzt identifizierten. Ab jetzt war ich eine Nummer, die auf Gängen verschoben, von Händen präpariert und Instrumenten bearbeitet wurde. Alles ging gut, die Galle ist raus und als Überbleibsel muss ich vorsichtig im Verzehr von Fett sein, was nicht wirklich im Widerspruch zu den Dogmen unserer Zeit steht.

Auch wenn die Operation erfolgreich war, ich keine Angst mehr vor Koliken zu haben brauche und ich als Logistiker ein tiefes Verständnis, ja sogar einen Faible für die Notwendigkeit einer sauberen und effizienten Organisation habe – den fahlen Beigeschmack, wie eine Sache behandelt worden zu sein, werde ich immer mit diesem Eingriff verbinden. Die Menschen, die ich in dieser Zeit getroffen habe, waren andere Patienten. Die Schwestern, Ärzte und sogar die sozialen Betreuer, die mich besuchten, haben in meiner Erinnerung allesamt die Aura von Apparaten, die sich an mir abgearbeitet haben.
Diese Situation hat sich verständlicherweise in meiner Erinnerung eingeprägt, weil sie außergewöhnlich war. Doch wenn wir unser Leben einmal unter diesem Gesichtspunkt beobachten, können wir feststellen, wie oft sie sich schematisch im Alltag wiederholt. Achten Sie beim nächsten Mal darauf, wie es Ihnen an der Supermarktkasse geht, an der Tankstelle, auf der Betriebsfeier, im Mitarbeitergespräch oder beim Elternabend: Immer dann, wenn Sie sich wie ein Objekt behandelt fühlen, wie eine Sache, dann ist Ihr Gegenüber kein Mensch sondern Personal.
Sicherlich treffen wir zwischen dem Personal auch Menschen. Ohne eine Frage meinerseits erklärte mir die junge, etwas nervöse Ärztin, in einem Moment, den ich als warm und gemeinschaftlich erinnere, welche Komplikationen es während meiner Operation gegeben hatte. Sie sagte mir auch, wie darauf reagiert wurde und dass deshalb der Eingriff fast um die Hälfte länger dauerte als üblich. Hinter dem Personal stecken also nach wie vor Menschen, doch was ist mit ihnen – mit uns – passiert?
Es ist trivial und komplex zugleich, es ist der Unterschied zwischen Leben und Funktionieren. Häufig sind etwa Verkäuferinnen freundlich, doch wir bemerken sofort, ob sie zuvorkommend sind, weil es ihnen gesagt wurde, dann empfinden wir ihre Nähe als aufdringlich, oder ob es ihre Natur ist. Ob ihre Kundenansprache einstudiert ist oder authentisch. Mit der Einführung des Personalwesens und seiner Spielwiesen Personalverwaltung und -entwicklung wurden die Menschen in Unternehmen zu Objekten, die auf eine bestimmte standardisierte Weise nach der Idee (sprich dem Plan) einer Elite (sprich dem Management) in den Unternehmensprozessen funktionieren. Es wäre ja halb so schlimm, wenn diese Versachlichung nur innerhalb des Unternehmens stattfinden würde, doch über den Kontakt zum Kunden, zu Lieferanten, zu Investoren und dergleichen mehr, wird sie auf alle Wirtschaftsbeziehungen ausgedehnt. Herr Grizmek würde das mit seinem charakteristischen Sprachfehler beschreiben: „Auch hier beweist die Spezies Mensch ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit an ihre Umwelt.“
Derart objektiviertes Personal wird einen Kunden ebenso als Sache behandeln, wie es dazu ausgebildet, bezahlt und angereizt wird. Es wird auch zugleich die Rechtfertigungen für sein Verhalten als Werte lernen. Sie werden Effizienz, Kostenbewusstsein, Prozessoptimierung, Versorgungssicherheit sowie -qualität, Kundenfokus, Null-Fehler und ähnlich heißen. All das ist manifestiert in der Funktion und Aufgabe des Personalwesens. Dabei ist Human Resources eine Entwicklung des gesunden Wirtschaftens. Im kranken Wirtschaften gab es keine Notwendigkeit dafür, da der Sklave oder Leibeigene in der Natur der Sache und auch juristisch korrekt bereits ein Besitztum, ein Gut, eine Ware war. Viele von uns waren damals so etwas wie ein Sessel, eine Kutsche oder ein Zuchttier.

Ändert man die Grundhaltung weg von einer aggressiven hin zu einer kooperativen Gesellschaft, muss man als Unternehmen in der freien Marktwirtschaft mit dem Fakt umgehen, dass aus den Dingen plötzlich gleichberechtigte Menschen auf Augenhöhe werden. Wo also Frederick Taylor noch auf ein gerüttelt Maß an »Halb-Menschen« in seinen Lösungen zurückgreifen konnte, sind wir seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts damit konfrontiert, dass Schwarze und Weiße, Gelbe und Latinos, Frauen und Männer, ja sogar Schwule und Lesben, also einfach alle Menschen vor dem Arbeits-Gesetz gleich sind. Die Gefälle zwischen Industriegesellschaft und dritter Welt sowie die Kinderarbeitsproblematik sparen wir an dieser Stelle einmal aus. Damit sie dennoch weiterhin sachlich funktionieren, braucht es Personal und damit das Personalwesen und die Arbeitspsychologie. Sie überwinden den Graben zwischen den Menschenrechten, welche die Freiheit in der Vielfalt einfordern und der im Unternehmen notwendigen Integration dieser Vielfalt in den Apparat. Sie machen aus Menschen Personal.

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Eingeordnet unter 02 Mythos Arbeit, Macht Menschen zu Dingen!