Wir alle freuen uns über Rezensionen von Menschen, die ein Buch erlebt/ geprüft, sich eine Meinung gebildet haben und diese mit uns teilen.
Sie helfen die Inhalte aus mehreren Blickwinkeln zu verstehen. Es muss sich dabei keineswegs um lange Texte handeln. Bereits ein Zweizeiler hilft oft denjenigen weiter, die sich überlegen, ob sie mehr Zeit mit dem Buch verbringen und es vollständig lesen wollen. Deshalb an dieser Stelle der Aufruf an alle Leser von Affenmärchen: Bitte schreibt nach der Lektüre hier eine Rezensionen zum Buch, danke!
Wenn ihr keine Lust habt zu schreiben, gebt zumindest eine anonyme Bewertung ab 😉
herzlichen Glückwunsch zu Diesem unglaublich gelungenen Buch. Dieses Buch ist Pflichtlektüre für jeden Menschen, der in irgendeiner Form mit anderen Menschen in Teams agieren muss. Ja richtig, nicht nur für Unternehmenslenker und solche, die es werden möchten, sind die Ideen und Gedanken essentiell. Aber für diese vielleicht besonders, weil gerade hier ein Hebel für eine bessere Gesellschaft zu finden ist. Details zu meiner Rezension findet man hier: http://blog-conny-dethloff.de/?p=430. Danke für die genialen Inspirationen.
Wie dankbar bin ich, dass ich mit dem Buch die jahrzehntelangen Erfahrungen und persönlichen Erkenntnisse von Gebhard Borck teilen darf. Das Buch überzeugt deshalb, weil man hinter den Zeilen den Autor als ehrlichen, mutigen und „sinngekoppelten“ Menschen“ spürt.
Das Buch „Affenmärchen“ hat mich sehr gefesselt. Ein provokatives und visionäres Wirtschaftssachbuch, das nachdenklich macht. Besonders gut gefallen mir die vielen eingestreuten Geschichten aus dem Unternehmensalltag. Sie zeigen, dass der Autor genau weiß, wie es in Unternehmen aussieht. Diese Anekdoten verdeutlichen sehr treffend, was falsch läuft und wie wichtig eine Veränderung in den meisten unserer Unternehmen ist.
Ich sehe eine Kernbotschaft des Buches in dem Satz:
„Im sinnvollen Wirtschaften geht es darum, zu ermächtigen, es geht darum mit der Verantwortung die Macht zur Führung mit zu übertragen.“
Davon sind wir in fast allen Unternehmen in Deutschland noch meilenweit entfernt.
Die letzten beiden Kapitel: 08 „Sinnhaft leisten“ und 09 „Kein Ring sie zu knechten“ haben es in sich. Ich habe sie mehrfach lesen müssen – nicht weil sie schlecht geschrieben wären, sondern weil sie ein radikales Umdenken erfordern und teilweise eigene Glaubenssätze in Frage stellen. Hier geht es darum, wie sich unsere Arbeitsgesellschaft und unsere Unternehmen wandeln müssen, damit sinnhaft gekoppelte Menschen in den Unternehmen arbeiten. Ich ertappte mich mehrfach dabei, wie ich mir innerlich sagte: „Das kann so nicht gehen.“ Nach längerem Nachdenken kam ich aber dann immer wieder zur Erkenntnis: „Doch, es kann funktionieren .“ Vielleicht lässt sich nicht alles umsetzen – aber sehr vieles davon!
Herr Borck, ich gratuliere zu einem herausragenden Buch. Ich hoffe, dass es von vielen Unternehmern und Führungskräften gelesen und diskutiert wird. Denn von diesen Menschen muss die Veränderung ausgehen.
Am Ende wurde ich wenig traurig. Ich dachte an meine eigene Situation, an mein Unternehmen, an meinen Kunden, an meine Energie der letzten 2 Jahre, an meine Familie, an mich. Ich wurde also traurig. Doch warum?
So richtig konnte ich es zuerst auch nicht sagen, aber dann wurde es klar. Ich bin abhängig, ich bin abhängig vom Geld das ich für meine Arbeit als Angestellter bekomme. Reserve habe ich nach der Krise und der Gehaltsreduzierung genau für 2 Monate, dann sind die Ersparnisse weg. Ich lebe also von der Hand in den Mund und ich habe nicht die Freiheit selber zu entscheiden was ich machen will.
Sicher bin ich besser dran als viele andere, denn ich habe Kollegen die mir mit Respekt begegnen. Sie unterstützen mich, wenn ich sie darum bitte. Sie helfen mir und stehen mir zur Seite. Ich habe die Möglichkeit in meinem Unternehmen etwas zu bewirken. Ob das reicht, es so werden zu lassen, dass die Unabhängigkeit erreicht werden kann?
Gerade jetzt setzt einer der Gesellschafter mehr und mehr auf Struktur. Entscheidungen über neue Themen werden im Wesentlichen im Management-Team getroffen. Damit also zentral.
Die Krise der letzten beiden Jahre hat möglicherweise jedem Mitarbeiter gezeigt das er abhängig ist und dass die, vorher zumindest in Ansätzen vorhandenen, Handlungsfreiheiten weg sind. Viele Kollegen waren und sind auch heute noch sehr spezialisiert und damit trifft Dein Beispiel den Nagelauf den Kopf – wenn eine ganze Branche in Schwierigkeiten ist und wenn eine Kompetenz nicht benötigt wird, dann geht halt nichts, nirgends.
Kann dann der eigene Arbeitgeber nicht mehr, es eine Minute vor 12 ist und Kollegen und Freunde entlassen werden, dann kommt die Angst. In diesem Moment waren wir Gefangene unserer Situation und haben es nicht geschafft, flexibel mit anderen Themen und Kompetenzen in anderen Märkten einen Ausgleich zu schaffen.
Anregungen von außen waren genug da aber geändert hat sich nichts. Es fehlt nach meiner Einschätzung die kollektive Fähigkeit sich auf neue Rahmenbedingungen einstellen zu können, um neue Kunden und Kundengruppen zu gewinnen. Auch haben wir aktuell keine kollektive Fähigkeit uns ständig zu erneuern. Wir sind also kein Organismus.
Ich nehme sehr, sehr viel mit aus deinem Buch. Ich weiss, dass uns eine Sinnkopplung verbindet. Dieses Gefühl habe ich bei einigen meiner Kollegen auch. Es gibt mir die Kraft weiter zu machen. Es ist das, was mich zumindest immer wieder antreibt.
Dein Buch ist also ein Antreiber für mich, nicht aufzugeben und zusammen mit der Geschäftsleitung über die Zukunft des Unternehmens und seine aktuellen Leitsätze und die Vision zu diskutieren.
Die Unabhängigkeit im Tun eines jeden sollte aus meiner Sicht als Bestandteil der Vision und Leitsätze verankert werden. Unser Unternehmen soll zu einem lebendigen Organismus werden. Seinen Mitarbeitern soll die Eigenverantwortung für das Unternehmen klar sein. Um das zu erreichen, kann das Affenmärchen und seine Anregungen (vor allem die Hinweise in den Kästen in Kap. 8 ) viel beitragen.
Ihr Buch gehört zu den zwei, drei Dingen, die gerade für so etwas wie eine Aufbruchstimmung bei uns sorgen.
Und hier die ausführliche Rezension:
Es waren die Worte „Arbeit frei von Lack und Leder“ in dem Brand-Eins-Inserat, die mich neugierig gemacht haben auf Ihre Gedanken, die zu dem Buch führten. Mit „Lack und Leder“ können edle Oberflächen gemeint sein, die zu den Äußerlichkeiten des gehobenen Managements gehören und mit denen da so etwas wie „Repräsentation“ gemacht wird, der hochglänzende Lack der Vorstandslimousinen, das schwarze Leder des Chefsessels sollen einerseits Respekt einflößen, aber auch anderen das Gefühl geben, bei der herrschenden Klasse dazu zu gehören.
Schnell assoziiert: ohne Lack und Leder könnte Arbeit die Sache an sich sein, Menschen schaffen Produkte und Dienstleistungen, von denen sie überzeugt sind – und repräsentieren mit Ihrer Überzeugung anstatt mit irgendwelchen Herrschafts-Attitüden.
Ich habe Betriebswirtschaft immer nur aus der Perspektive von kleinen und Kleinstunternehmen gesehen oder selbst betrieben – ohne es studiert zu haben – und kenne daher gar nicht, was an den Universitäten geredet wird und in den Chefetagen der Betriebe. Die Lektüre Ihres Buches bestätigt mir nur, dass „da oben“ viel Show gemacht wird mit immer neuen Management-Moden, und es deprimiert mich, dass in unserer Gesellschaft so viele „BWLer“ herumlaufen, viele viel jünger als ich, die in den oberen Etagen so eine Art Effizienz-Theater vollführen, um ihre Variante des vorauseilenden Gehorsams zu leben – und mit Einstiegsgehältern ab fünftausend brutto sich auf dem richtigen Weg fühlen.
Die herrschende Lehrmeinung – BWL ist eine „objektive Wissenschaft“ – hat also großen Einfluss auf das heutige Wirtschaften, habe ich da gelernt, und man glaubt, dass sich alles berechnen lässt. Einen interessanten Einblick bietet da das Kapitel mit „Rita“, die die Ergebnisse der Rechenexempel wie neu erfundene Comic-Figuren, „Cost Optimisation“ oder „High-Potential-Group“ unter das Volk bringt, das ein „Personal“ ist und nicht die Menschen, mit denen man ein gutes Stück der Woche ein gutes Stück Leben teilt. –
Mehr als 80 % der Berufstätigen gehen ungern zur Arbeit, ist einer der Ausgangspunkte Ihres Buches. Weil das so ist, gibt es u. a. immer mehr psychische Erkrankungen; etwas drastischer ist da meine eigene Formulierung: wir sind ein Volk von Rentnern, denen nach und denen vor der Pensionierung. Ich kenne aus meiner eigenen Geschichte das Gefühl, nicht zur Arbeit zu wollen, sehr gut, ich konnte mittlerweile das meiste davon überwinden.
Sie schlagen vor – eine oder wohl die Kernaussage Ihres Buches – die „Arbeitnehmer“ aus den Verhältnissen, die durch einen „Arbeitsvertrag“, durch von oben gestaltete Hierarchien und andere Befehlssysteme definiert sind, „frei zu setzen“ – also alles soll sich auflösen und sich frei wieder organisieren, mit dem Ziel, dass jeder das macht, was er am besten kann oder will, um das Produkt/die Dienstleistung zu entwickeln, zu fertigen und auszuliefern …….. das ist wunderbar und es ist radikal!
Mein erster Gedanke: die machen das auch, wenn sie es müssen. Eine überwältigende Mehrheit innerhalb dieser 80 % würde lieber für das Gehalt, die Privilegien, den Pensionsanspruch und die Freiheit, den eigenen Kopf zwischendurch öfter mal abgeschaltet zu lassen, weiter leiden. – Aber es wird immer mehr Menschen und Unternehmen geben, die mit Freude sich zur Arbeit treffen, um gute Sachen fertig zu machen.
Sie gehen noch einen großen Schritt weiter: schon wegen der ökologischen Katastrophe, der massenhaft (schon heute) zu kranken Menschen, des Ausgeschlossen-Seins von etwa 10 Millionen Armen, ……. , müssen wir alle die Arbeit der Zukunft anders denken. Sie setzen da in mehreren Kapiteln mit Ihrer „Sinnkopplung“ ein.
Knackige Kernaussagen sind noch – Arbeit lässt sich nicht messen, daher ist „leistungsgerechte Bezahlung“ gar nicht machbar. Oder: Masse mit Klasse – der alte Unternehmerglaube, dass die Menschen im Unternehmen beherrscht werden müssten, wird widerlegt – die neue Aussage ist, die Massen sind intelligent und organisieren sich sinnvoll selbst.
Zum Schluss noch diese schöne Stelle, am Ende von „Arbeit platzt“: „Unsere Groß- und Urgroßeltern haben sich vor hundert Jahren ….“ – das Ringen um Frieden, Demokratie und Wohlstand von mindestens vier Generationen unserer Vorfahren als das Vorläuferkonzept unseres heutigen Strebens nach „Fairness, Kooperation, Augenhöhe und Spaß an der Arbeit“ – diese Einbettung in die Zeitgeschichte ist schön.
Hallo Herr Borck,
herzlichen Glückwunsch zu Diesem unglaublich gelungenen Buch. Dieses Buch ist Pflichtlektüre für jeden Menschen, der in irgendeiner Form mit anderen Menschen in Teams agieren muss. Ja richtig, nicht nur für Unternehmenslenker und solche, die es werden möchten, sind die Ideen und Gedanken essentiell. Aber für diese vielleicht besonders, weil gerade hier ein Hebel für eine bessere Gesellschaft zu finden ist. Details zu meiner Rezension findet man hier: http://blog-conny-dethloff.de/?p=430. Danke für die genialen Inspirationen.
Denkerische Grüße,
Conny Dethloff
Wie dankbar bin ich, dass ich mit dem Buch die jahrzehntelangen Erfahrungen und persönlichen Erkenntnisse von Gebhard Borck teilen darf. Das Buch überzeugt deshalb, weil man hinter den Zeilen den Autor als ehrlichen, mutigen und „sinngekoppelten“ Menschen“ spürt.
Das Buch „Affenmärchen“ hat mich sehr gefesselt. Ein provokatives und visionäres Wirtschaftssachbuch, das nachdenklich macht. Besonders gut gefallen mir die vielen eingestreuten Geschichten aus dem Unternehmensalltag. Sie zeigen, dass der Autor genau weiß, wie es in Unternehmen aussieht. Diese Anekdoten verdeutlichen sehr treffend, was falsch läuft und wie wichtig eine Veränderung in den meisten unserer Unternehmen ist.
Ich sehe eine Kernbotschaft des Buches in dem Satz:
„Im sinnvollen Wirtschaften geht es darum, zu ermächtigen, es geht darum mit der Verantwortung die Macht zur Führung mit zu übertragen.“
Davon sind wir in fast allen Unternehmen in Deutschland noch meilenweit entfernt.
Die letzten beiden Kapitel: 08 „Sinnhaft leisten“ und 09 „Kein Ring sie zu knechten“ haben es in sich. Ich habe sie mehrfach lesen müssen – nicht weil sie schlecht geschrieben wären, sondern weil sie ein radikales Umdenken erfordern und teilweise eigene Glaubenssätze in Frage stellen. Hier geht es darum, wie sich unsere Arbeitsgesellschaft und unsere Unternehmen wandeln müssen, damit sinnhaft gekoppelte Menschen in den Unternehmen arbeiten. Ich ertappte mich mehrfach dabei, wie ich mir innerlich sagte: „Das kann so nicht gehen.“ Nach längerem Nachdenken kam ich aber dann immer wieder zur Erkenntnis: „Doch, es kann funktionieren .“ Vielleicht lässt sich nicht alles umsetzen – aber sehr vieles davon!
Herr Borck, ich gratuliere zu einem herausragenden Buch. Ich hoffe, dass es von vielen Unternehmern und Führungskräften gelesen und diskutiert wird. Denn von diesen Menschen muss die Veränderung ausgehen.
Herzliche Grüße
Bernd Geropp
Am Ende wurde ich wenig traurig. Ich dachte an meine eigene Situation, an mein Unternehmen, an meinen Kunden, an meine Energie der letzten 2 Jahre, an meine Familie, an mich. Ich wurde also traurig. Doch warum?
So richtig konnte ich es zuerst auch nicht sagen, aber dann wurde es klar. Ich bin abhängig, ich bin abhängig vom Geld das ich für meine Arbeit als Angestellter bekomme. Reserve habe ich nach der Krise und der Gehaltsreduzierung genau für 2 Monate, dann sind die Ersparnisse weg. Ich lebe also von der Hand in den Mund und ich habe nicht die Freiheit selber zu entscheiden was ich machen will.
Sicher bin ich besser dran als viele andere, denn ich habe Kollegen die mir mit Respekt begegnen. Sie unterstützen mich, wenn ich sie darum bitte. Sie helfen mir und stehen mir zur Seite. Ich habe die Möglichkeit in meinem Unternehmen etwas zu bewirken. Ob das reicht, es so werden zu lassen, dass die Unabhängigkeit erreicht werden kann?
Gerade jetzt setzt einer der Gesellschafter mehr und mehr auf Struktur. Entscheidungen über neue Themen werden im Wesentlichen im Management-Team getroffen. Damit also zentral.
Die Krise der letzten beiden Jahre hat möglicherweise jedem Mitarbeiter gezeigt das er abhängig ist und dass die, vorher zumindest in Ansätzen vorhandenen, Handlungsfreiheiten weg sind. Viele Kollegen waren und sind auch heute noch sehr spezialisiert und damit trifft Dein Beispiel den Nagelauf den Kopf – wenn eine ganze Branche in Schwierigkeiten ist und wenn eine Kompetenz nicht benötigt wird, dann geht halt nichts, nirgends.
Kann dann der eigene Arbeitgeber nicht mehr, es eine Minute vor 12 ist und Kollegen und Freunde entlassen werden, dann kommt die Angst. In diesem Moment waren wir Gefangene unserer Situation und haben es nicht geschafft, flexibel mit anderen Themen und Kompetenzen in anderen Märkten einen Ausgleich zu schaffen.
Anregungen von außen waren genug da aber geändert hat sich nichts. Es fehlt nach meiner Einschätzung die kollektive Fähigkeit sich auf neue Rahmenbedingungen einstellen zu können, um neue Kunden und Kundengruppen zu gewinnen. Auch haben wir aktuell keine kollektive Fähigkeit uns ständig zu erneuern. Wir sind also kein Organismus.
Ich nehme sehr, sehr viel mit aus deinem Buch. Ich weiss, dass uns eine Sinnkopplung verbindet. Dieses Gefühl habe ich bei einigen meiner Kollegen auch. Es gibt mir die Kraft weiter zu machen. Es ist das, was mich zumindest immer wieder antreibt.
Dein Buch ist also ein Antreiber für mich, nicht aufzugeben und zusammen mit der Geschäftsleitung über die Zukunft des Unternehmens und seine aktuellen Leitsätze und die Vision zu diskutieren.
Die Unabhängigkeit im Tun eines jeden sollte aus meiner Sicht als Bestandteil der Vision und Leitsätze verankert werden. Unser Unternehmen soll zu einem lebendigen Organismus werden. Seinen Mitarbeitern soll die Eigenverantwortung für das Unternehmen klar sein. Um das zu erreichen, kann das Affenmärchen und seine Anregungen (vor allem die Hinweise in den Kästen in Kap. 8 ) viel beitragen.
Lieber Gebhard, hat mich sowohl fasziniert als auch inspiriert.
Ihr Buch gehört zu den zwei, drei Dingen, die gerade für so etwas wie eine Aufbruchstimmung bei uns sorgen.
Und hier die ausführliche Rezension:
Es waren die Worte „Arbeit frei von Lack und Leder“ in dem Brand-Eins-Inserat, die mich neugierig gemacht haben auf Ihre Gedanken, die zu dem Buch führten. Mit „Lack und Leder“ können edle Oberflächen gemeint sein, die zu den Äußerlichkeiten des gehobenen Managements gehören und mit denen da so etwas wie „Repräsentation“ gemacht wird, der hochglänzende Lack der Vorstandslimousinen, das schwarze Leder des Chefsessels sollen einerseits Respekt einflößen, aber auch anderen das Gefühl geben, bei der herrschenden Klasse dazu zu gehören.
Schnell assoziiert: ohne Lack und Leder könnte Arbeit die Sache an sich sein, Menschen schaffen Produkte und Dienstleistungen, von denen sie überzeugt sind – und repräsentieren mit Ihrer Überzeugung anstatt mit irgendwelchen Herrschafts-Attitüden.
Ich habe Betriebswirtschaft immer nur aus der Perspektive von kleinen und Kleinstunternehmen gesehen oder selbst betrieben – ohne es studiert zu haben – und kenne daher gar nicht, was an den Universitäten geredet wird und in den Chefetagen der Betriebe. Die Lektüre Ihres Buches bestätigt mir nur, dass „da oben“ viel Show gemacht wird mit immer neuen Management-Moden, und es deprimiert mich, dass in unserer Gesellschaft so viele „BWLer“ herumlaufen, viele viel jünger als ich, die in den oberen Etagen so eine Art Effizienz-Theater vollführen, um ihre Variante des vorauseilenden Gehorsams zu leben – und mit Einstiegsgehältern ab fünftausend brutto sich auf dem richtigen Weg fühlen.
Die herrschende Lehrmeinung – BWL ist eine „objektive Wissenschaft“ – hat also großen Einfluss auf das heutige Wirtschaften, habe ich da gelernt, und man glaubt, dass sich alles berechnen lässt. Einen interessanten Einblick bietet da das Kapitel mit „Rita“, die die Ergebnisse der Rechenexempel wie neu erfundene Comic-Figuren, „Cost Optimisation“ oder „High-Potential-Group“ unter das Volk bringt, das ein „Personal“ ist und nicht die Menschen, mit denen man ein gutes Stück der Woche ein gutes Stück Leben teilt. –
Mehr als 80 % der Berufstätigen gehen ungern zur Arbeit, ist einer der Ausgangspunkte Ihres Buches. Weil das so ist, gibt es u. a. immer mehr psychische Erkrankungen; etwas drastischer ist da meine eigene Formulierung: wir sind ein Volk von Rentnern, denen nach und denen vor der Pensionierung. Ich kenne aus meiner eigenen Geschichte das Gefühl, nicht zur Arbeit zu wollen, sehr gut, ich konnte mittlerweile das meiste davon überwinden.
Sie schlagen vor – eine oder wohl die Kernaussage Ihres Buches – die „Arbeitnehmer“ aus den Verhältnissen, die durch einen „Arbeitsvertrag“, durch von oben gestaltete Hierarchien und andere Befehlssysteme definiert sind, „frei zu setzen“ – also alles soll sich auflösen und sich frei wieder organisieren, mit dem Ziel, dass jeder das macht, was er am besten kann oder will, um das Produkt/die Dienstleistung zu entwickeln, zu fertigen und auszuliefern …….. das ist wunderbar und es ist radikal!
Mein erster Gedanke: die machen das auch, wenn sie es müssen. Eine überwältigende Mehrheit innerhalb dieser 80 % würde lieber für das Gehalt, die Privilegien, den Pensionsanspruch und die Freiheit, den eigenen Kopf zwischendurch öfter mal abgeschaltet zu lassen, weiter leiden. – Aber es wird immer mehr Menschen und Unternehmen geben, die mit Freude sich zur Arbeit treffen, um gute Sachen fertig zu machen.
Sie gehen noch einen großen Schritt weiter: schon wegen der ökologischen Katastrophe, der massenhaft (schon heute) zu kranken Menschen, des Ausgeschlossen-Seins von etwa 10 Millionen Armen, ……. , müssen wir alle die Arbeit der Zukunft anders denken. Sie setzen da in mehreren Kapiteln mit Ihrer „Sinnkopplung“ ein.
Knackige Kernaussagen sind noch – Arbeit lässt sich nicht messen, daher ist „leistungsgerechte Bezahlung“ gar nicht machbar. Oder: Masse mit Klasse – der alte Unternehmerglaube, dass die Menschen im Unternehmen beherrscht werden müssten, wird widerlegt – die neue Aussage ist, die Massen sind intelligent und organisieren sich sinnvoll selbst.
Zum Schluss noch diese schöne Stelle, am Ende von „Arbeit platzt“: „Unsere Groß- und Urgroßeltern haben sich vor hundert Jahren ….“ – das Ringen um Frieden, Demokratie und Wohlstand von mindestens vier Generationen unserer Vorfahren als das Vorläuferkonzept unseres heutigen Strebens nach „Fairness, Kooperation, Augenhöhe und Spaß an der Arbeit“ – diese Einbettung in die Zeitgeschichte ist schön.